Mit Humor ins Höllental
Einen kurzweiligen Vortrag erlebten die Besucher. Der Freiburger Professor Konrad Kunze referierte in seinem eigenen Stil –mit Humor und großem Wissen- über Landschafts,- Städte- und Gewannnamen im Südschwarzwald. Er ließ sein Publikum wissen, dass der Dialekt eine große Rolle spiele bei der Namensforschung. Nur wenn man weiß, wie man ein Wort im Dialekt ausspricht und wie man einen heutigen Namen in der alten Zeit geschrieben hat, erst dann könne man Rückschlüsse ziehen. Doch auch ein Wissenschaftler müsse bereit sein, manches Mal zugeben zu können, dass man nicht alles weiß. Anhand von vielen Beispielen ließ er die Zuhörer ins Reich der Namensforschung eintreten. Er erzählte uns, dass in Todtnau nicht der Tod herrscht, sondern einst ein Herr Totto gewohnt hat. So war in Dittishausen und am Titisee ein Herr Dido der Herr, und in Bräunlingen war in alemannischer Zeit Herr Brunilo der Herrscher.
Was haben Schwarzwälder, Südfranzosen und Italiener gemeinsam? Zur Beantwortung dieser Frage ging er in die Besiedelung des südwestdeutschen Raumes ein und überraschte mit der Antwort, dass alle gemeinsame Gene hätten. Bei Größenmessungen für das Militär 140 Jahren wurde festgestellt, dass die Schwarzwälder Männer durchschnittlich 10cm kleiner gewesen waren als die Männer des übrigen Landes Baden. Das käme noch aus der Zeit, als die Alemannen unsere Region besiedelten und Teile der hiesigen gallo-romanischen Bevölkerung in den Schwarzwald zurückgedrängt wurden.
Der Vorsitzende Christof REINER bedankte sich mit einem guten Bräunlinger Vesper und Löwenbier, das der Gastredner gerne in Empfang nahm. Ein interessanter Abend, der zu Recht den Saal des Lindenhofs gefüllt hatte.
|